Wenn ich von Blütenölen spreche, kann und darf natürlich die Königin der Nacht, Jasmin nicht fehlen. Sie muss nachts gepflückt werden, da sie dann den höchsten prozentualen Anteil ätherischen Öls in ihrer Blüte enthält. Ihr betörender Duft wird schon seit Jahrhunderten verwendet. So wurde im frühen Arabien schon seit dem 11. Jahrhundert Jasmin verwendet, um die Reinheit der Braut in der Hochzeitsnacht zu unterstreichen.
Sogar im berühmten Kamasutra wird Jasmin erwähnt, was ihre Sinnlichkeit hervorhebt.
Natürlicherweise kommt die echte Jasmin im Himalaja, in Kaschmir und im Südwesten von China vor. Später (im 16. Jahrhundert) ist sie dann auch über die Türkei nach Italien und Mittel-Europa gekommen. Da sie frostempfindlich ist, wächst sie nur dort, wo die Winter milder sind.
Für 500 Gramm Öl braucht es ca. 500 Kilogramm oder 3,6 Millionen frische Jasminblüten. Sie dürfen während der Ernte nicht zerdrückt werden, müssen also sehr achtsam transportiert werden. Wusstest Du schon, dass nicht die Bienen, sondern nachtaktive Motten die nachts blühenden Jasminblüten bestäuben? Jasmin kann nicht per Wasserdampfdestillation gewonnen werden. Es wird im Gewinnungsprozess mit n-Hexan angereichert und daraus wird eine „Jasmin-Butter“ gewonnen. Diese wird dann wieder mit Ethanol vom ätherischen Öl getrennt. Man nennt diese Öle auch ein Absolue. Ein sehr aufwendiges, sehr teures Verfahren, was den hohen Preis erklärt.
Ich liebe Jasmin pur und direkt und habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht jedem so geht. Jasmin ist ein ätherisches Öl, das für Sinnlichkeit, Hochzeit, Zweisamkeit und Leichtigkeit steht. Ein einziger Tropfen in einem Massageöl hat schon einen intensiven, betörenden Duft. Zusammen mit Sesamöl kreiert es kostbare Momente der Zweisamkeit, und Dein gesundes emotionales System liebt diesen Duft der Freude und Leichtigkeit.
Jasmin steht für die Frau, in allen Altersstufen. Egal ob heranwachsend, in voller Lebensblüte, oder jenseits der Möglichkeit, noch Kinder zu bekommen. Alle natürlichen Wechseljahre der Weiblichkeit und fraulichen Entwicklung sowie die weiblichen Organe lieben dieses Öl. Ob als Fußmassage oder direkt auf den Unterbauch liebevoll aufgetragen, Jasmin ist immer ein Gewinn. Schon immer wurde sie auch gerne in der Geburtsvorbereitung als Duft in den Geburtsräumen verwendet. Bitte beachte aber, dass schwangere Frauen oft einen besonderes Geruchsempfinden haben. Natürlich sollte sie diesen Duft mögen, wenn er verwendet wird.
Deine gesunde, weiche, glatte und gepflegte Haut liebt dieses Öl, und Du kannst Dir natürlich auch Deine Kosmetik damit anreichern. Ein tolles DIY dafür ist es beispielsweise, wenn Du Dir Heilerde aus der Apotheke holst, oder ein Gutes Zeolith, und wenn Du Dir dann 1 - 2 Tropfen Jasmin auf 2 EL Heilerde gibst und mit ein wenig lauwarmen Wasser vermischt als pflegende Maske auf Dein Gesicht gibst. Gerade jugendliche Gesichter freuen sich darüber sehr. Natürlich kannst Du Dir auch eine Schüssel mit einem Handtuch bereitstellen und Dir 1 - 2 TR Jasminöl hineintropfen und Deinem Gesicht ein wundervolles Dampfbad gönnen.
Ich persönlich liebe eine Anwendung spiritueller Art, die mir vor einigen Jahren erzählt wurde. Um sich ganz besonders um das eigene Herz zu kümmern, genauer gesagt um das Herzchakra, mit all seinen Themen und Altlasten, ist es eine tolle Möglichkeit, sich darauf zu konzentrieren, dass Du Dir 30 Tage lang jeden Tag 1 Tropfen Jasmin auf das Herzchakra mittig zwischen Deine Brüste gibst. Dann stellst Du Dir 5 Minuten vor (wenn Du magst auch länger), dass Du durch dieses Energiezentrum ein- und ausatmest. Also mit jedem Atemzug rein nimmst Du Jasmin auf, mit jedem Atemzug raus reinigst Du Dich von Altem - jeden Tag, ohne viel darüber nachzudenken. Danach machst Du das Gleiche mit der Rose. Jeden Tag, 30 Tage lang, ein- und ausatmen nachdem sie aufgetragen wurde. Und Du stellst Dir vor, wie sich alles aufläd, mit der reinen Liebe, bedingungslos, lichtvoll und vollständig. Ich liebe diesen Prozess.
Blütenöle sind für mich ganz besondere Öle. Wir Frauen haben so oft so viel zu tragen, was eher männlich ist. Neben Haushalt, Kindern, Familienmanagment oft auch noch Arbeit, Job, Nebenjob und so vieles mehr. Manchmal auch alleinerziehend. Da bleibt nicht immer viel Zeit in der Weiblichkeit zu sein. Durch Strukturen und Arbeitsweisen, die eher zutiefst männlich sind, geht oft einiges verloren. Das „Frau“ Sein mit all ihren Stärken rückt im Alltag oft nach hinten. So ist es ein Genuss, mit weiblichen Ölen, Blütenölen, genau das wieder mehr zu aktivieren. Die Kraft der Frau, die Intuition der Frau, ihre besonderen Stärken zu stärken. Altes Wissen zu aktivieren und es in eine Mitte zu rücken, die gesund ist. Ursprünglich und vollständig. Eben Mutter Erde pur.
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